Thursday, September 27, 2018

[PDF] Download Statistik für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften: Deskriptive Statistik (Lehr- und Handbücher der Statistik) Kostenlos [PDF] Download Statistik für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften: Deskriptive Statistik (Lehr- und Handbücher der Statistik) Kostenlos "Ìber den Autor und weitere Mitwirkende Prof. Dr. Peter Pflaumer lehrt an der FH Kempten. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. (2) Deutsche Universitátsstatistik (Seite 9)An deutschen Universitáten entwickelte sich im 18. Jahrhundert eine Disziplin weiter, die sich die Aufgabe stellte, geographische, politische sowie verwaltungsund verfassungsrechtliche Gegebenheiten deutscher und auslándischer Staaten zu beschreiben. Diese Lehre der 'Staatsmerkwürdigkeiten' sollte alles umfassen, was für den Staatsmann an Kenntnissen über den Staat notwendig ist. Daher prágten die Professoren Martin Schmeitzel (1679-1747) und Gottfried Achenwall (1719- 1772) die Bezeichnung Statistik aus dem italienischen Wort 'statista' (Staatsmann), welches wiederum vom Worte 'stato' (Staat) abgeleitet war. Die Universitátsstatistik war deskriptiv orientiert. Man beschránkte sich auf die Beschreibung der von der amtlichen Statistik zur Verfügung gestellten Daten. Analysen zur Entdeckung von Gesetzmáßigkeiten wurden nicht durchgeführt. Diese Aufgabe stellte sich aber die Politische Arithmetik.(3) Politische ArithmetikDie Politischen Arithmetiker suchten nach gesetzmáßigen Zusammenhángen in den demographischen, sozialen und wirtschaftlichen Erscheinungen. Die ersten Vertreter dieser Richtung waren Englánder, insbesondere John Graunt (1620- 1674), William Petty (1623-1687) und der Astronom Edmund Halley (1656- 1742). Aus Geburten- und Sterberegister folgerten sie Gesetzmáßigkeiten des Bevölkerungswachstums, der Sexualproportion, der Sterblichkeit und des Altersaufbaus. Halley berechnete anhand der Kirchenbücher der Stadt Breslau die erste vollstándige Sterbetafel. Bedeutende deutsche Vertreter der Politischen Arithmetik, die sich wegen der starken Stellung der Universitátsstatistik in Deutschland nur zögerlich ausbreiten konnte, waren die Geistlichen Kaspar Neumann (1648- 1715) und Johann Peter Süßmilch (1707-1767). Schließlich übernahmen die Politischen Arithmetiker für ihre empirisch ausgerichtete Disziplin den Begriff der 'Statistik' von der deutschen Universitátsstatistik, als deren Bedeutung immer mehrabnahm.(4) WahrscheinlichkeitsrechnungVon größter Bedeutung für das Entstehen der heutigen Statistik war jedoch der Einfluß der Wahrscheinlichkeitsrechnung, die ihren Ursprung im 16. Jahrhundert in der Berechnung von Chancen bei Glücksspielen hat. Im 19. Jahrhundert formte dann in England eine Gruppe von Naturwissenschaftlern einen Zweig der Statistik, der die Grundlage aller induktiv-statistischen Methoden bildete. Statistik war ausschließlich Stochastik, ein Teilgebiet der angewandten Mathematik. Diese Gruppe übernahm von der Politischen Arithmetik den Begriff der wissenschaftlichen Statistik. Menges (1982) nennt es eine historische Kuriositát, daß der Name Statistik von einem Extrem, der Universitátsstatistik, über die - eine Mittelstellung einnehmende - Politische Arithmetik zum anderen Extrem, der angewandten Wahrscheinlichkeitslehre, gewandert ist."

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